Unterwasserhotels: Zimmer mit Meerblick
Vergebliches Aquaplaning: Viele Unterwasserhotels wurden designt, manche als submarine Paläste. Doch bislang gibt es nur eine kleine Taucher-Lodge in Florida. Warum bloß?
Magisch wird es, wenn der Blick aus der Hotelsuite nicht über, sondern ins Meer geht. Wenn beim Frühstück nicht Möwen am Fenster vorbeischweben, sondern Rochen. Walter Comper zählt zu den wenigen, die Gast waren in so einem Zimmer mit Meerblick: Der Taucher besuchte "Jules' Undersea Lodge" in Florida (www.jul.com), eine ehemalige Forschungsstation, in der man ab 500 Dollar auch übernachten kann. "Plötzlich schauten die Fische zu mir herein", erzählt Comper, "es war wie in einem paradoxen Aquarium."
Seit Jules Vernes ozeanischem Sci-Fi-Roman "20 000 Meilen unter dem Meer" gibt es die Vision von Städten im Wasser, von Häusern unter Glaskuppeln, über die Fischschwärme streifen. Und noch bevor die ersten Astronauten zum Mond aufbrachen, zogen zwei Aquanauten in die zehn Meter tief im Meer liegende Station "Conshelf I" von Jacques Cousteau. Eine Woche lebten sie da. Der Druck ließ ihre Stimmen höher werden, Wunden schneller heilen und das Essen fader schmecken. Ihre Expedition löste einen Bauboom aus: Mehr als 65 Unterwasserstationen entstanden in aller Welt. Das deutsche Modell "Helgoland" steht heute im Stralsunder Meeresmuseum. Auch "Jules' Lodge" war so ein Forschungslabor - eine enge Röhre mit der Wohnlichkeit einer Bohrplattform.
Warum gibt es noch keinen der submarinen Paläste, die wir aus Prospekten kennen? Technisch sei das kein Problem, sagt Christian Deuschl vom Architekturbüro "ArchiArt". Es ist aber viel konstruktiver Aufwand nötig, um kurze Fluchtwege bereitzustellen. Man braucht teure Materialien, hochfeste Acryl-fenster, damit der Gast sich nicht hinter dicken Scheiben eingesperrt fühlt. Was die Bauvorschriften betrifft, gilt ein Unterwasserhotel übrigens als Schiff. "Viele Projekte scheitern, weil sie aufgegeben werden, bevor die Finanzierung steht", sagt Deuschl. Wie das vor Dubai geplante "Hydropolis" - mit 260 Hektar groß wie der Londoner Hyde Park und 500 Millionen Euro teuer. Die Lust am Untergang blüht dennoch: Im Mittelmeer will man in fünf Jahren eine 215 Meter lange, an Land gefertigte Konstruktion versenken. Das Hotel soll aus zwei Bereichen bestehen, einer Landseite mit Garten und einem Unterwasserbereich mit 165 Suiten, Nachtclub und einem Ballsaal mit Panorama-Blick ins Meer. Noch ist nicht einmal der Stamndort geklärt.
Etwas weiter will ein Projekt auf einer privaten Fidschi-Insel sein. 15 000 Dollar kostet eine Woche Urlaub auf "Poseidon Mystery Island" inklusive Privatjet-Transfer, U-boot-Ausflug und zwei Übernachtungen im Unterwasserhotel. Doch die Antwort der Betreiber auf die Frage, wann sie eröffnen, lässt nicht Gutes ahnen: "Nicht innerhalb der nächsten 23 Monate."
Vergebliches Aquaplaning: Viele Unterwasserhotels wurden designt, manche als submarine Paläste. Doch bislang gibt es nur eine kleine Taucher-Lodge in Florida. Warum bloß?
Magisch wird es, wenn der Blick aus der Hotelsuite nicht über, sondern ins Meer geht. Wenn beim Frühstück nicht Möwen am Fenster vorbeischweben, sondern Rochen. Walter Comper zählt zu den wenigen, die Gast waren in so einem Zimmer mit Meerblick: Der Taucher besuchte "Jules' Undersea Lodge" in Florida (www.jul.com), eine ehemalige Forschungsstation, in der man ab 500 Dollar auch übernachten kann. "Plötzlich schauten die Fische zu mir herein", erzählt Comper, "es war wie in einem paradoxen Aquarium."
Seit Jules Vernes ozeanischem Sci-Fi-Roman "20 000 Meilen unter dem Meer" gibt es die Vision von Städten im Wasser, von Häusern unter Glaskuppeln, über die Fischschwärme streifen. Und noch bevor die ersten Astronauten zum Mond aufbrachen, zogen zwei Aquanauten in die zehn Meter tief im Meer liegende Station "Conshelf I" von Jacques Cousteau. Eine Woche lebten sie da. Der Druck ließ ihre Stimmen höher werden, Wunden schneller heilen und das Essen fader schmecken. Ihre Expedition löste einen Bauboom aus: Mehr als 65 Unterwasserstationen entstanden in aller Welt. Das deutsche Modell "Helgoland" steht heute im Stralsunder Meeresmuseum. Auch "Jules' Lodge" war so ein Forschungslabor - eine enge Röhre mit der Wohnlichkeit einer Bohrplattform.
Warum gibt es noch keinen der submarinen Paläste, die wir aus Prospekten kennen? Technisch sei das kein Problem, sagt Christian Deuschl vom Architekturbüro "ArchiArt". Es ist aber viel konstruktiver Aufwand nötig, um kurze Fluchtwege bereitzustellen. Man braucht teure Materialien, hochfeste Acryl-fenster, damit der Gast sich nicht hinter dicken Scheiben eingesperrt fühlt. Was die Bauvorschriften betrifft, gilt ein Unterwasserhotel übrigens als Schiff. "Viele Projekte scheitern, weil sie aufgegeben werden, bevor die Finanzierung steht", sagt Deuschl. Wie das vor Dubai geplante "Hydropolis" - mit 260 Hektar groß wie der Londoner Hyde Park und 500 Millionen Euro teuer. Die Lust am Untergang blüht dennoch: Im Mittelmeer will man in fünf Jahren eine 215 Meter lange, an Land gefertigte Konstruktion versenken. Das Hotel soll aus zwei Bereichen bestehen, einer Landseite mit Garten und einem Unterwasserbereich mit 165 Suiten, Nachtclub und einem Ballsaal mit Panorama-Blick ins Meer. Noch ist nicht einmal der Stamndort geklärt.
Etwas weiter will ein Projekt auf einer privaten Fidschi-Insel sein. 15 000 Dollar kostet eine Woche Urlaub auf "Poseidon Mystery Island" inklusive Privatjet-Transfer, U-boot-Ausflug und zwei Übernachtungen im Unterwasserhotel. Doch die Antwort der Betreiber auf die Frage, wann sie eröffnen, lässt nicht Gutes ahnen: "Nicht innerhalb der nächsten 23 Monate."